Türchen 20

Warum es sich lohnt, sich mit Werten zu beschäftigen

Egal in welcher Rolle wir sind. Eltern, Tochter, Sohn, Mitarbeitende oder Führungskraft – unsere Werte prägen unser Denken, Handeln und das, was wir für „normal“ halten.

Wenn ein wichtiger gelebter Wert verletzt wird, erkennen wir das schnell. Es entsteht dieses Gefühl, dass einem die Hutschnur platzt, der Kloß im Hals immer dicker wird oder der Zweifler in uns Loopings dreht.

Genau dann, wenn dieses Gefühl aufkommt – vielleicht kennen Sie das – kann es gut sein, dass ein wichtiger Wert angekratzt wird.

Das passiert meistens in der Kommunikation mit jemand anderem aber auch mit uns selbst.

Wenn wir unsere Werte kennen, dann können wir uns diese bewusst machen. Wir lösen Konflikte stressfreier, wir lernen uns besser kennen und wir können anders und sicherer argumentieren, wenn uns etwas nicht passt. D.h. wir können uns besser abgrenzen und lassen nicht jede Erwartung oder Angriff an uns dran.

Beispiel:

Lisa Leitung hat einen Konflikt mit Ihrem Chef. Sie soll die Kündigung einer Mitarbeiterin voll und ganz der Personalabteilung überlassen. Sie soll auch nichts weiterleiten und so tun, als wäre alles ok. Mit der Mitarbeiterin Nele Nörgel hat sie bereits mehrere Monate gearbeitet und – ganz ehrlich – einfach war es wirklich nicht. Sie kann die Entscheidung also nachvollziehen. Aber WIE Nele gekündigt werden soll – auch wenn es innerhalb der Probezeit ist – dass geht ihr gegen den Strich.

Lisa hat mit der Wertetabelle ihre wichtigsten 5 Werte definiert. Ganz oben steht Gesundheit, danach Gerechtigkeit, Wertschätzung, Authentizität und Freiheit.

Ihr ist klar, dass ihr Chef mal schön gegen die beiden Werte „Gerechtigkeit“ und „Wertschätzung“ gerumst ist. Das Gefühl im Hals ist für sie die Bestätigung dafür.

Früher hätte sie erst gekuscht und sich dann bei Kollegen beschwert. Heute kann sie mit einer ganz einfachen Regel ihrem Chef Parole bieten.

Die geht so:

  1. Angekratzten Wert bewusst machen
  2. Ein- und ausatmen, dann agieren
  3. Bei Bedarf fragen, ob der Gegenüber Feedback haben möchte
  4. WWW Regel anwenden, d.h.:
    1. Wahrnehmung auf der Sachebene – was wurde gesagt, gehört ohne die eigene Meinung zu kommunizieren
    2. Wirkung: Die Wirkung auf mich selbst
    3. Wunsch: Auf Basis der beiden ersten W`s – was wünsche ich mir als mögliche Lösung des Problems

In der Besprechung mit Ihrem Chef sagt Lisa:  

„Vielen Dank für die Information, dass Nele das Unternehmen verlassen und mir die Arbeit der Kündigung abgenommen werden soll. Darf ich Ihnen dazu meine Einschätzung geben?“

Chef: „Ja“

Lisa:

Wahrnehmung: „In Ihrer Mail steht, dass der Kündigungsprozess komplett in der Verantwortung der Personalabteilung ist und ich keine Informationen weitergeben soll.

Wirkung: Mir sind Gerechtigkeit und Wertschätzung sehr wichtig – insbesondere im Umgang mit meinen Mitarbeitenden. Das Vorgehen macht mich unsicher und geht gegen diese beiden mir wichtigen gelebten Werte.

Wunsch: Deshalb wünsche ich mir, dass wir eine gemeinsame Lösung finden, die mich als Chefin von Nele mehr mit einbezieht. Wäre das für Sie ok.

Lisas Chef wundert sich, warum sich Lisa diesen Stress machen möchte. Aber die beiden finden tatsächlich eine gemeinsame Lösung – auf Augenhöhe.

Auch Lust, die wichtigsten eigenen Werte raus zu finden?

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Ihre Katja Schäfer

Katja Schäfer
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